Santo, Rudolf

Geboren 1922 in Konstanz, verbrachte seine Kinder- und Jugendzeit in Konstanz und besuchte hier die Schulen, absolvierte ein Praktikum in den Rieter-Werken und studierte Maschinenbau an der Ingenieurschule Konstanz (heute:  Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Konstanz, HTWG) bis April 1942. Die Semesterferien dienten der Weiterbildung bei Zahnradfabrik Friedrichshafen, Daimler-Benz, Untertürkheim, Lanz Mannheim, Labor und Werkstätte der Ingenieurschule Konstanz. Ab August 1942 beim Reichsarbeitsdienst im Elsaß eingesetzt, ab 8.4.1942 kriegsdienstverpflichtet mit der Zuweisung an die Fa. Pintsch KG, Berlin. Juni 1942 Beauftragung mit Aufbau und Einrichtung des neuen Zweigwerks der Fa. Pintsch in Konstanz unter dem Namen Funkstrahl. Das Werk wurde bei Kriegsende geschlossen, Santo wurde arbeitslos. Im Mai 1945 wurde er für die Commission Technique der französischen Besatzungsverwaltung dienstverpflichtet. Diese Abteilung wurde aber im August 1945 wieder aufgelöst. – Santo übernahm auf Wunsch der Eltern den von den Großeltern her vorhandenen Wäschereibetrieb, den er bis 31.12.1972 führte. Er trat 1945 in die Freiwillige Feuerwehr ein, die er von 1956 bis 1987 als Kommandant führte. Am 1.1.1973 trat er in die Stadtverwaltung ein und übernahm die Aufgabe des Aufbaus und der Leitung des Feuerwehramts. Sie wurde auf seinen Wunsch gekoppelt mit der halbtätigen Beschäftigung im Landratsamt Konstanz als Leiter des Amtsbereichs Feuerwehrwesen, Katastrophenschutz und Vorbeugender Brandschutz. Diese Doppeltätigkeit übte er aus bis zu seiner Pensionierung am 23.2.1987. Rudolf Santo war Stadtverordneter (1962-1969) und Stadtrat (1969-1973). Er war beteiligt an der Gründung der Stadtkapelle und war Mitinitiator der Städtepartnerschaft mit Fontainebleau. 1987 wurde ihm der Ehrenring der Stadt Konstanz verliehen. Rudolf Santo verstarb am 15.8.2007.

 

Beitrag im DelphinBuch Bd. 9, 2008, S. 257-261
Funkstrahl und Feuer
Vom Aufbau einer Existenz in schwieriger Zeit