Klingeberger, Gerhard

Geboren 1923 in Rastenburg/Ostpreußen, aufgewachsen in der Mark Brandenburg und in Berlin. Nach der Mittleren Reife absolvierte er eine Lehre als Former in der Eisengießerei seines Vaters. 1941 Reichsarbeitsdienst, ab 1942 Wehrmacht, Pionier auf der Krim und vor Leningrad. 1943 beim russischen Befreiungsangriff über die Newa schwer verwundet, 1944 als Soldat entlassen und April 1945 durch die Rote Armee verschleppt, 500 Kilometer an Krücken. Er entfloh und schwamm durch die Eide in die britische Besatzungszone. Von 1945 bis 1947 arbeitete er in Gießereien als Betriebsassistent, studierte ab 1948 Maschinenbau in Esslingen. Nach 1950 gründete er in Stuttgart ein Fachgeschäft für technische Spielwaren, ab 1957 in Konstanz. Nach unverhoffter Genesung von schwerer Krankheit (1994) wollte sich der aktive Segler (Bodensee, Mittelmeer, Biskaya) trotz fortgeschrittenen Alters dankbar für Konstanzer Belange engagieren (Stadtmarketing, Deutsch-Französische Vereinigung, Shanty-Chor). Ihn interessierten vor allem Personen der Zeitgeschichte. Aber er verstarb schon 2002 in der Stadt, die ihm zur Heimat geworden war.

 

Beitrag im DelphinBuch Bd. 7, 2003, S. 92-96
Das Jahrhundertlied aus der Maikäferkaserne
Hans Leip und "Lili-Marleen"